CNC-Fräsen; Erfahrungswerte

[Gerhard Schneider]

Hallöchen,

ich habe jetzt erstmalig 0,5mm Messing MS 63 mit einem 1mm gefräst. Davor kam ich nicht weit, weil mir immer alle Fräser abgebrochen sind

Drei Format-VHM-Fräser waren sofort ab. Der erste Holex-VHM-Fräser (Hoffmann-Group) auch. Der zweite Holex hat dann gehalten, nachdem ich die richtigen Schnittwerte hatte. Verwendet habe ich:

1mm VHM Fräser 3Z, 16.000 U/min, 2mm/s Vorschub, 0,2mm Zustellung

Das Blech war mit doppelseitigen Klebeband aufgeklebt.

Ich habe mir von Hoffmann viele Fräser zum Testen bestellt und expermentiere damit. Das Garant-Zerspanungshandbuch ist eine Hilfe, auch wenn die Schnittwerte auch nur Anhaltspunkte sind.

[Rolf Brock (A)]

Hallo zusammen,

ich habe jetzt auch die ersten Erfahrungswerte.

6 abgebrochene Fräser können das belegen.

In der Step-Four Software sind für viele Materialien Vorgabewerte enthalten. Diese scheinen auch recht gut zu passen. Da jedoch die Drehzahl nur auf ungefähr eingestellt werden kann (ich benutze einen Kress Fräsmotor) habe ich festgestellt , dass es besser ist etwas unter den angegebenen Werten für Z-Zustellung und Vorschubgeschwindigkeit zu bleiben.

Als Befestigungtechnik verwende ich bisher Teppichklebeband auf einer MDF-Platte. Allerdings habe ich bisher zum Testen nur Sperrholz gefräst.

Als nächstes werde ich nun zu Messingblechen wechseln.

Viele Grüße sendet Rolf

[Andreas G._(abgemeldet)]

Hallo Rolf,

die Klebefähigkeit von Teppichklebebband ist sicher extrem, bei passendem Material mag das ok sein.

Gerade für dünnes Messingblech ist es günstig, wenn die Klebekraft nicht zu hoch ist. Sonst bekommt man die ausgefrästen Teile dann nicht mehr ohne Verbiegungen von der Platte.

Günstig in den Klebeeigenschaften sind hier doppelseitig klebende Folien, die es im Architekturbedarf gibt.

Weiterhin viel Erfolg beim Arbeiten mit Deiner CNC-Fräse

Gruß, Andreas.

[Rolf Brock (A)]

Hallo Andreas,

du triffs genau den Punkt. Da ich jetzt mit messingblech 0,5 beginnen möchte hat mich dieses problem auch schon beschäftigt.

Ich habe bei Conrad Doppelseitige Folie entdeckt die eigentlich dazu gedacht ist Frontplatten mit Beschriftungen zu versehen. Diese werde ich jetzt mal testen.
Gibt es noch anderes Material was man als Grundplatte verwenden könnte. Die MDF-Platte ist für Bleche ggf. nicht ganz so ideal.

Gruß rolf

[Gerhard Schneider]

Gibt es noch anderes Material was man als Grundplatte verwenden könnte. Die MDF-Platte ist für Bleche ggf. nicht ganz so ideal.

Hallo rolf,

wem sagst Du das. Meine nächste Platte mache ich aus 10 oder 15mm Alu und fräse zwei Taschen mit Loch, um die Schrauben für die T-Nuten zu versenken.


Hallo Andreas,

vielen Dank für den Tipp. Das probiere ich aus.

[Helmut Schmidt]

Hallo Rolf,

ich habe mir gerade eine Rahmen aus 2 mm Messingblech gefräst.

Dazu habe ich das Messingblech einfach mit Sekundenkleber auf dünne Pappe aufgeklebt und dann auf der CNC Maschine festgespannt.



Hier lehnt der Türrahmen schon an seinem zukünftigen Gebäude.

Das ganze ist aus einer Idee die ich bei den Buntbahnern hatte entstanden.
http://www.buntbahn.de/phpBB2/viewtopic ... 9dc7be725f

[Holger Steinberg]

Hallo Fräser!

Als Unterlage zum Aufspannen bezutzte ich Arcylglasplatten mit 12 bzw. 10mm Stärke. Die sind sehr plan und lassen sich mehrfach planfräsen wenn der Fräser etwas tief gefahren wurde. Auch zum Aufspannen mit Schrauben oder Exenterklemmung eignen sich die Platten gut. Reststücke habe ich bei den kunststoffverarbeitenden Betrieben gratis bekommen.

Zur Befestigung des Werkstücks verwende ich auch doppelseitige Klebefolie zu finden bei www.modulor.de/ oder www.vhf.de/cgi-bin/connect?server=shop

Habe anfangs auch mit doppelseitigem Klebeband gearbeitet, weils leichter zu bekommen ist, die Resultate waren aber nicht so zufriedenstellend. Nachteil des Klebebands sind: Es ist in sich flexibel, heisst das Werkstück verschiebt sich leicht beim Ändern der Fräsrichtung, es hat eine auftragende Dicke, die dazu führt das der Fräser das Werkstück in Z-Richtung eindrückt und die Frästiefe nicht exakt stimmt. Bei sehr kleinen Teilen hat das Teppichband den Nachteil, dass es die Teile nicht bis zum Durchfräsen hält und die Teile rausfliegen. Bei der Klebefolie ist mir das nicht passiert, obwohl ich 0,4 mm U-Scheiben mit 1,6 mm Durchmesser und 0,8 mm Bohrung aus einer Platte gefräst habe.

Bei noch kleineren Teilen funktioniert auch das Auflöten des Werkstücks auf eine stärkere Messingplatte, die dann gespannt und bearbeitet werden kann; anschliessend können die gefrästen Teile durch Erwärmen von der Platte gelöst werden. So stelle ich meine 1,96 mm SW Vierkantschraubenköpfe mit 1mm Gewindebohrung her.

Allzeit beste Fräsresultate wünscht

Holger

[Rolf Brock (A)]

Hallo CNC-Freunde und Benutzer,

nach einigen geglückten Fräsarbeiten in Sperrholz

Fräser 2-Schneiden, 2mm , Vorschub 450mm/s , Zustellung bis 1,5mm

habe ich mich nun dem Messingwerkstoff zugewandt.

Wie von einigen bereits angekündigt hat das wiederum einigen Fräsern das Leben gekostet.

Die Software meiner StepFour gibt für MS 58 folgende Werte vor:

MS58, Hartmetallfräser 2-schneider, 2mm , Vorschub bis 300mm/s , Zustellung bis 0,33 mm Umdrehungen 18000

Das Vertrauen auf diese Werte hat den Fräser jeweils den Hals gebrochen.

Nach 6 Versuchen mit anderen Werten bin ich mit folgenden Werten zu einem guten Ergebnis gekommen:

MS 58 , Hartmetallfräser 2-schneider, 2mm, Vorschub 80-110mm/s, Zustellung 0,15mm

Das Fräsen hat zwar lange gedauert, aber das Ergebnis ist Prima . Ich habe mich noch nicht getraut jetzt Stufenweise schneller (mehr vorschub und Zusdtellung) zu fräsen . Das abbrechen von Fräsern ist doch eine recht kostspielige Angelegenheit.

Vielleicht kann der eine oder andere doch einmal vergleichsweise seine Daten Aufzeigen. Dann würde ich beim Probieren einen kleineren Testbereich einlegen können und nicht so stark im Nebel stochern.

Das die Angaben in der werkssoftware so weit daneben liegen hat mich schon ganz schön vom sockel gehauen, da bei Holz die Angaben ganz prima zugetroffen haben.

Viele Grüße von Rolf

[Wolfgang R. (abgemeldet)]

Hallo Rolf,
aus meiner Sicht ist die einzige Variable der Vorschub.Drehzahl und Zustellung ist oK. Versuche doch mal bei Vorschüben von 2mm/sec bei 18000min-1 anzufangen.
Gruß und Hp1
Wolfgang

[Berthold Matth. (A)]

Hallo liebe Fräsertester,

irgendwie komme ich da mit den hier diskutieren Vorschubwerten nicht so ganz klar:

Rolf

…Vorschub 450mm/s…, und: …Vorschub 80-110mm/s… und dabei: …Das Fräsen hat zwar lange gedauert…

Wolfgang

Versuche doch mal bei Vorschüben von 2mm/sec … anzufangen.

Die 450 mm/s scheinen mir sehr heftig zu sein, ich kann mir da die wegfliegenden
Fräser gut vorstellen. Aber wenn dann bei 80-110 mm/s das Fräsen schon zu langsam geht(?),
dann ist es mit den empfohlenen 2 mm/s ja nochmal um das 40 – 55fache langsamer???

Ich muß gestehen, daß ich bei dem, bei mir üblichen Handvorschub, selbst die von Wolfgang
vorgeschlagenen Werte nur äußerst selten erreiche. Trotzdem wird immer schon mal was fertig.
Wahrscheinlich sind das vergleichsweise kleine Teile, trotzdem frage ich mich,
was soll denn da, nach den Tests, so im Akkord weggeschruppt werden?

Mir fehlt da etwas das beschauliche Element des Hobbyausübenden oder sehe ich das falsch?

Schön gemütliche Grüße
Berthold

[Karsten Stöhr]

Hallo,

45 cm in einer Sekunde durchfahren?
Da scheint mir irgendwas falsch zu sein. Da müßte das Holz ja schon bald Feuer fangen.

Gruß,
-karsten

[Rolf Brock (A)]

Hallo zusammen,

jetzt habe ich Euch aber wirklich durch einen Tippfehler ganz aufg die falsche Bahn gebracht.

Die Angaben für die Vorschübe sind pro Minute und nicht pro Sekunde - Sorry,Sorry

Gruß Rolf

[Gerhard Schneider]

Hallo Rolf,

ich habe gerade mal konservative Schnittwerte ausgerechnet. Sie sind für einen Garant VHM Fräser in kurzspanenden Messingblech ausgelegt und ich gebe Dir 58% (um auf runde Werte zu kommen) der möglichen Schnittleistung an:

Fräserdurchmesser 2 mm
Schneiden 2
Drehzahl 12000 u/min
Vorschub 4 mm/s
Zustellung: 0,6 mm


http://www.carbide-tools.com/cgi-bin/To ... alc?lng=de liefert mir dafür:
Berechnete Drehzahl: 22200 U/min
Berechneter Vorschub: 14 mm/s

Das halte ich für äußerst mutig, insbesondere der hohe Vorschub.

[Holger Steinberg]

Hallo Rolf!

Inzwischen habe ich ja auch schon einige Messingplatten pulverisiert, glücklicherweise aber meine Fräser nur durch eigene Schusseligkeit abgebrochen. Ich denke beim Fräsen in Metall sollte man sich mit eher konservativen Fräsdaten ans Werk machen, gerade wenn man kleine Teile mit vielen Richtungswechseln fräst sind die Belastungen auf die kleinen Fräsdurchmesser doch enorm. Bei kleineren Fräsern (0,5 und 0,8) gehe ich noch vorsichtiger ran (geringeren Vorschub und Zustellung). Wichtig ist noch eine gute Fixierung des Werkstücks und die plane Auflage. Habe mit dem Aufkleben auf Kunstoffplatten gute Erfahrung gemacht.

Für meine Maschine arbeite ich überwiegend mit
1mm Fräser,
Drehzahl 15000 bis 17000 U/min,
Vorschub max 5mm/sec,
Zustellung 0,1mm.

Damit komme ich zurecht sowohl für 0,3mm Bleche, wie auch für 2mm Plattenmaterial. Denke die technischen Werte die man berechnen kann oder vorgebenen werden kann man auf die Hobbymaschinen nicht ohneweiteres übertragen, da die Schwingungen bei höheren Drehzahlen und die fehlende Steifheit für höhere Vorschübe und Zustellungen nicht gegeben ist.

Ich hoffe Du kommst bald zu akzeptabelen Ergebnissen.

Viele Grüsse

Holger

[Rolf Brock (A)]

Hallo zusammen,

nun kann ich auch einmal erste Hinweise zum Thema loswerden.

Ich hatte da Problem in MS 58 Fasen fräsen zu wollen (auf einer Portalfräse).
Nach vielen Fehlversuchen habe ich nun eine Möglichkeit ausprobiert die prima funktioniert.

Ich verwende jetzt Hartmetallgravierstichel. Die gibt es in allen Winkeln und in der Spitzenbreite um 0,1mm steigend. Zustellung in Reichung Z habe ich 0,15 mm gewählt und Geschwindigkeiten zwischen 60 und 80 mm gehen prima ohne Brüche.

Vorher ausprobiert mit Formfräsern haben keine so schöne Oberfläche ergeben und gebrochene Formfräser schon bei einem Vorschub von 20 mm.