Lackieren

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Wolfgang R. (abgemeldet)
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Lackieren

Beitrag von Wolfgang R. (abgemeldet) »

Hallo in die Runde,
die Vollendung meines preußischen Schwerlasttransporters schreitet immer weiter vorran und mache mir Gedanken darüber, wie ich die Wagen am besten lackieren kann.
Die nackten Drehgestelle, also ohne Radsätze und Bremse, nebst dem Fischbauchträger in die Spülmaschine.Von dort, nach dem Trocknen, grundieren und anschließend Lackieren.
Aber was mache ich mit den Achslagerstegen und den Schrauben? Und der Bremsanlage? Soll ja auch nach dem Lackieren noch beweglich sein.
Ich möchte nur mit Sprydosen lackieren nicht mit Airbrush.Geht das überhaupt bei so kleinen Teilen wie die Bremse?
Gruß und Hp1
Wolfgang
Andreas G._(abgemeldet)
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Re: Lackieren

Beitrag von Andreas G._(abgemeldet) »

Hallo Wolfgang,

wenn Du die Kleinteile wie Schrauben, Bremsteile und Achshaltersteg als Einzelteile vorliegen hast, wie wäre es denn mit Schwarzbeizen :?:

Gruß, Andreas.
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Rolf Brock (A)
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Re: Lackieren

Beitrag von Rolf Brock (A) »

Hallo wolfgang,

man staunt manchmal wie gut man mit vsprühdosen lackieren kann. Ich verwende in einzelfällen jedoch nur sprühdosen aus dem KFz-Bereich. diese haben erstaunlich gute Düsen, die für einen feinen Sprühnebel sorgen.

Wenn Du dann noch einen Abstand von min. 40cm einhälst solltest Du auch kleinteile sprizen können, die dannach auch noch beweglich sind.

Das ist jedoch nur eine Notlösung. Ne ordentliche Dreischichtlackierung mit Airbrush kann das nicht ersetzen.

Ein Versuch ist auch der Vorschlag von Andreas wert. Ich mache das mit Klatbrünierung aus dem Waffenhandel. Das gibt einen dunkelblauen bis schwarzen farbton . Je nachdem wie oft und wie lange man die Teile behandelt. Vorraussetzung es ist kein NE-Metal, das wird mit dieser Brünnierung braun.

Gruß Rolf
Noboddy is perfect - ich erst recht nicht
Schmidt, Helmut (A)
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Re: Lackieren

Beitrag von Schmidt, Helmut (A) »

Hallo Wolfgang,

hier zur Erinnerung der Weichenstellbock von mir.

Bild

Alles schwarz gebeitzt, alles voll beweglich und nicht ein Tropfen Farbe drauf.

Die Erkenntnis, dass es ohne Sprühdosen viel besser geht, ist bei mir allerdings schon fast 25 Jahre her.

Bild

Der Puffer und die Radlager an der Schalker sind auch gebeitzt und die Lok selbst mit Airbrush lackiert. Wie gesagt wenn Du irgendwie an Druckluft kommen kannst es gibt nichts besseres.

Must sonst mal bei einem von uns, mit entsprechender Technik vorbeikommen und Dir den Unterschied ansehen.
Wolfgang R. (abgemeldet)
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Re: Lackieren

Beitrag von Wolfgang R. (abgemeldet) »

Hallo in die Runde,
die Idee mit dem Beizen liest sich nicht schlecht, nur was macht man mit Gweinden? An der Kupplung oder der Bremsspindel? Wo kann man die Beize beziehen? Bei den Teilen, die ich schwärzen möchte, handelt es sich ausschließlich um Messing.
Gruß und Hp1
Wolfgang
Andreas G._(abgemeldet)
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Lackieren

Beitrag von Andreas G._(abgemeldet) »

Hallo Wolfgang,

die Funktion von Gewinden wird meiner Erfahrung nach, beim Beizen nicht beeinträchtigt.

Ganz gut sind die Beizen unter: Chemikalien -> Verschiedene
bei http://www.saemann-aetztechnik.de/

Gruß, Andreas.
Wolfgang R. (abgemeldet)
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Re: Lackieren

Beitrag von Wolfgang R. (abgemeldet) »

Hallo Andreas,hallo Helmut,
müssen die Teile, z.B. einer Kupplung, auseinander oder zusammen gebaut sein? Kann man eventuell ein ganzes Fahrwerk so schwarz brünieren?
Gruß und HP1
Wolfgang
Schmidt, Helmut (A)
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Re: Lackieren

Beitrag von Schmidt, Helmut (A) »

Hallo Wolfgang,

ich strahle das alles und packe danach die Teile unmittelbar sofort in die Beize.

Nach diesem Verfahren sind mir nur Grenzen durch die Größe meiner Strahlkabine gesetzt.

Die Profile meiner Domino Module bekam ich gerade noch so hinein und als Gefäß zum Beizen habe ich dann einfach einen Blumenkasten aus Kunststoff genommen. Das vorherige Strahlen entfernt Oxyd, der sonst das schwärzen optimal verhindert. Auch hält die Beize auf dem leicht aufgerauten Messing viel besser. Die Zeit die so zum Beizen benötigt wird, liegt bei nicht ganz einer Minute.

Die Drehgestelle meiner 4yg habe ich damals schwarz verzinken lassen, ging auch optimal, hatte aber etwas Glanz.

Wenn Du alles erst Beizt ist das auch OK, denn darauf haftet die Farbe besser wie auf glattem Messing.

Allerdings wird nur das schwarz wo die Beize auch hinkommt, so müssen bewegliche Teile am besten in der Beize bewegt werden. Die feinen Luftblasen die sich am Metall bilden, bürste ich mit einer Zahnbürste ab. Da die Zahnbürste aus Kunststoff ist gibt es auch keine weitern ungewünschten Reaktionen.

Nach dem Beizen wird alles mit der Zahnbürste und Flüssigseife gereinigt, dann geht noch mal so ein feiner schwarzer Schmierfilm runter und die letzten feinen Reste des Strahlmittels.
Andreas G._(abgemeldet)
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Lackieren

Beitrag von Andreas G._(abgemeldet) »

Hallo Wolfgang,
Wolfgang hat geschrieben: müssen die Teile, z.B. einer Kupplung, auseinander oder zusammen gebaut sein?
Dazu folgende Überlegung.
Wenn alle Teile z.B. einer Schraubenkupplung aus Messing sind, kannst Du diese zusammengebaut in die Beize tauchen. Da wo die Beize hinkommt entsteht die Schwärzung. Dabei das Gesamtteil ab und an im Bad bewegen per Plastikpinzette oder am Nylonfaden aufhängen und leicht schwenken. Helmut hat ja auch schon darauf hingewiesen.
Aber ein teilweise abgedecktes Gewinde wird eben nicht geschwärzt was später beim Verstellen der Gewindespindel sichtbar :? wird.
Wolfgang hat geschrieben:Kann man eventuell ein ganzes Fahrwerk so schwarz brünieren?

Wenn ein genügend großes Becken/Gefäß und entsprechend viel Beize vorhanden sind, geht das. Und wenn das Fahrwerk nur aus einem Werkstoff (z.B. Messing) hergestellt ist.

Bei Lötstellen :stop:, kommt die Beize nicht ans Messing wobei dann auch keine gleichmäßige Färbung der Oberfläche entstehen kann :roll:

Gruß, Andreas.
Schmidt, Helmut (A)
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Re: Lackieren

Beitrag von Schmidt, Helmut (A) »

[quote="Andreas Gerlach"]Bei Lötstellen:stop:, kommt die Beize nicht ans Messing wobei dann auch keine gleichmäßige Färbung der Oberfläche entstehen kann :roll:quote]
Hallo Wolfgang,
das ist nur dann richtig was Andreas schreibt, wenn die Lötstellen nicht gestrahlt sind, bei der von mir verwendetet Beize werden auch die gestrahlten Lötnähte auch schwarz. :D Aber wie gesagt, nur die frisch gestrahlten Lötnähte werden schwarz. :roll:

Wie gesagt, es ist extrem wichtig, dass zwischen Reinigung und Beize keine Zeit vergeht, die eine erneute Korrosion ermöglicht. Gewinde drehe ich allerdings auseinander wenn das möglich ist, dass ist einfacher, wie die im Bad zu drehen. :wink:

Kannst ja zum Workshop schwärzen bei mir vorbeikommen, nur ich fürchte den ganzen Wagen bringe ich nicht in meine Strahlkabine. Genug Schwärzungsmittel habe ich allemal. :D
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Gerhard Schneider
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Re: Lackieren

Beitrag von Gerhard Schneider »

Andreas Gerlach hat geschrieben:'Wenn ein genügend großes Becken/Gefäß und entsprechend viel Beize vorhanden sind, geht das. Und wenn das Fahrwerk nur aus einem Werkstoff (z.B. Messing) hergestellt ist.

Bei Lötstellen :stop:, kommt die Beize nicht ans Messing wobei dann auch keine gleichmäßige Färbung der Oberfläche entstehen kann :roll:
Hallo Andreas,

ich nehme zum Schwarzfärben Pariser Oxid. Das färbt neben Messing auch Lötzinn und Blei schwarz. Außerdem kann man es mit dem Pinsel auftragen und somit das ganze Fahrwerk schwarz färben. Tipp aus der HP1 :-)

Wenn man nicht sandstahlt, erhält das Metall einen leichten Stich in das Schwarzbraun. Das sieht sehr realistisch aus.

Du findest es hier: http://www.zujeddeloh.de/artikel383.html
Viele Grüße,
fido
Andreas G._(abgemeldet)
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Beitrag von Andreas G._(abgemeldet) »

Hallo Helmut, hallo fido,

wieder was dazu gelernt, bezüglich Schwarzfärben von Lötzinn/Blei :licht: :!:

Gruß, Andreas.
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Re: Lackieren

Beitrag von Torsten Schoening »

Hallo zusammen,
auch von mir ein Dankeschön :!: Bisher habe ich immer alles lackiert, die kleinen beweglichen Teile meist auch nur mit Pinsel :oops: . Dank eurer Ausführungen werde ich vielleicht doch mal das chemische Schwärzen ausprobieren :roll:

Gruß
Torsten
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Berthold Matth. (A)
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Re: Lackieren

Beitrag von Berthold Matth. (A) »

Hallo Schwarzfärber und die es werden wollen,

ich kann nur fido beipflichten: Pariser Oxyd ist das beste auf dem Sektor.
Man kann mit dem Pinsel arbeiten und so den Schwärzungsgrad etwas steuern.

Es riecht nur etwas ungesund und ist bei einem Preis von etwa 70,-- Euro
für einen halben Liter nicht optimal für das Füllen ganzer Badewannen.

Schöne Grüße
Berthold
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Wolfgang R. (abgemeldet)
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Re: Lackieren

Beitrag von Wolfgang R. (abgemeldet) »

Hallo in die Runde,
auf was muß ich beim Kaufen einer Airbrush Spritzpistole achten? Ich möchte sowohl Flächen wie auch kleine Zierstreifen lackieren können.
Macht es Sinn, ein System zu verwenden, in dem man die Farbgläser unter die Spritzpistole schrauben kann? Welche Farben benutzt man? Kann man eine solche Pistole auch gebraucht kaufen?
Gruß und Hp1
Wolfgang
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