Nietimitation / Nietnachbildung / Niete drücken

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Wolfgang R. (abgemeldet)
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Re: Nieten am Modell

Beitrag von Wolfgang R. (abgemeldet) »

Hallo in die Runde,
ist schon ein intressantes Thema die Nietendrückerei. Neu für mich war die Nietendrückerei von Alfred in das MS Rohr, ich habe einen Kessel einer 50er in Spur 1 gesehen und mich schon gefragt, wie die Niete da wohl reingedrückt wurden.
Aus eigener Erfahrung kann ich nur sagen, dass man viel Zeit braucht um die optimale Einstellung für die Handhebelpresse, der Restdicke des Blechs, der Form des Stempels und des Beschaffenheit des Materials zu finden. Hier ist Ms 63 eindeutig besser wie Ms 58.
Gruß und Hp1
Wolfgang
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Alfred Käsemann
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Re: Nieten am Modell

Beitrag von Alfred Käsemann »

Hallo Helmut,

wohl dem der eine CNC hat.

Bei MS63 sollte man darauf achten, daß die zu drückende Materialstärke nicht zu > stark < ist.

Etwa 0,5 - max. 0,6 ist meiner Meinung nach die Grenze. Alles was stärker ist sollte man schwächen. CNC, Ätzen oder ansonsten Handkurbel.

Es bildet sich sonst vom unteren Stempel (Mutter) der Hof um die Niete mit ab. Wenn der Abdruck nicht zu stark ist, dann geht er beim Sandstrahlen mit weg.

MS58 ist da nicht so empfindlich.

Hallo Torsten,

gibt es denn Wemoba noch? Er war früher immer auf den Spur 0 Austellungen zu finden. Habe ihn aber seit Jahren nicht mehr gesehen.

Hallo Wolfgang,

hier noch ein Bild der Vorrichtung von Lutz von Bonin. Bei Interesse kann ich Dir und auch anderen Interessierten den Artikel mit der Beschreibung/Funktionsweise zumailen. Mit Deinen Möglichkeiten kannst Du die Vorrichtung sicher selbst bauen, denn es geht aus der Beschreibung hervor.

Bild

Den Aluminiumanschlag kann man verstellen.

Dadurch kann man auch eine schräge Nietreihe, wie auf der Seitenwand von Marco zu sehen ist, herstellen.

Gruß Alfred
Wolfgang R. (abgemeldet)
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Re: Nieten am Modell

Beitrag von Wolfgang R. (abgemeldet) »

Hallo Alfred,
die Nietendrückvorrichtung von Dr. von Bonin ist schon ein edles Teil. Zu meiner Spur O Zeit habe ich sie mehrfach gesehen und mit deren Schöpfer gesprochen (ich erinnere mich noch an seine komplett geklebte 96er) konnte sie mir aber leider nicht leisten.
Gruß und Hp1
Wolfgang
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Alfred Käsemann
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Re: Nieten am Modell

Beitrag von Alfred Käsemann »

Hallo Wolfgang,

ich habe Dir den Artikel mit der Beschreibung zugemailt.

Bei dem Dir zur Verfügung stehendem Gerätepark, dürfte es für Dich doch sicherlich keine Hürde sein, so ein Teil für Deinen Eigengebrauch herzustellen.

Gruß Alfred
Wolfgang R. (abgemeldet)
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Re: Nieten am Modell

Beitrag von Wolfgang R. (abgemeldet) »

Hallo Alfred,
wir haben uns gestern Abend mit dem Thema Nietendrücken auseinander gesetzt.Ein Modellbaufreund aus der Spur 0 hat uns gezeigt wie er mit einer Handhebelpresse Nieten in 0,8mm Blech ohne Vorbohren drückt. Er benutzt dazu eine Räumnadel die vorne sehr spitz zuläuft und an der die Spitze selbst leicht abgerundet ist. Je dicker das Material desto flacher muß der Winkel des angeschliffenen Kegels sein, die Spitze ist immer flach. Als Matritze benutzt er ein Drehteil mit einem Loch das dem späteren Nietdurchmesser endspricht plus einen weiteren Loch als Abstandshalter für die Nietenreihe.
Die Matritze ist gehärtet, die Räumnadeln bestehen aus einem sehr harten Material und sind angeschliffen.
Der Rest ist Einstellungssache.
Gruß und Hp1
Wolfgang
Andreas G._(abgemeldet)
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Re: Nieten am Modell

Beitrag von Andreas G._(abgemeldet) »

Hallo zusammen,

zum Nietdrücken benutze ich eine stabile Kniehebelpresse.
Der Dorn ist gehärtet und auf den ersten Millimetern zylindrisch ausgeführt. So kann ich auch bei 1,5mm starkem Ms63 (z.B. Wassertank im Rahmen der PLETTENBERG) in tief eingebrachte Nietbohrungen, auf der Gegenseite den Kopf drücken.
Materialstärke im Bereich Nietkopf, nicht dünner 0,3mm, aber auch nicht erheblich dicker, sonst gibt es unschöne Verformungen am eigentlich scharfkantigen gewünschten Übergang vom Nietkopf zum Blech.

Bild

Was wichtig ist, genaue Führung von Dorn zu Matrize.
Und genauer und stabiler Tiefenanschlag.
Eine Kniehebelpresse muss aber nicht sein, das geht sicher auch mit einem etwas leichterem Gerät.
Die Matrize darf nicht mehr Auflagefläche haben, wie Zwischenraum zwischen zwei Nietköpfen ist, sonst wird der fertige Nietkopf gleich wieder platt gedrückt.

Aber, dass habt ihr ja alles auch schon geschrieben :roll:

:arrow: Wolfgang, zum Tüfteln und falls du das Heft zur Hand hast, in den MITTEILUNGEN Nr.33 Dez. 1993, hab ich was vom Nietkopfbohren aufgeschrieben. Messing ist so schön zäh, mit einem nicht mehr ganz scharfen Bohrer/Zentrierbohrer (etwas in Kugelform angeschliffen) bildet sich kurz vor dem Durchbohren eine Kuppe. Könnte auch bei einem Ø von 0,8 oder kleiner gehen :wink: Nur man muss beim Bohren sehr genau stoppen können (Tiefenanschlag), sonst ist der Nietkopf weg und dafür durchgebohrt, ein Loch da :D

Gruß, Andreas.
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Alfred Käsemann
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Re: Nieten am Modell

Beitrag von Alfred Käsemann »

Hallo Andreas,

meiner Meinung nach geht es am besten, wenn Stempel und Matrize einen Hof/Auflage um die Spitze/Bohrung haben.

Bild

Somit wird das Blech mit angedrückt und nur der Nietkopf drückt sich hervor.

Gruß Alfred
Andreas G._(abgemeldet)
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Re: Nieten am Modell

Beitrag von Andreas G._(abgemeldet) »

Alfred Käsemann hat geschrieben:meiner Meinung nach geht es am besten, wenn Stempel und Matrize einen Hof/Auflage um die Spitze/Bohrung haben.
Hallo Alfred,

ja sicher, kann ich nachvollziehen.
Wenn ich das richtig verstehe, kannst du mit einem Dorn, dann aber nur eine Blechstärke Nietkopfstempeln. Oder :?:

Du brauchst für jede Materialstärke quasi einen Dorn, wo die Spitze zum Hof für diese Materialstärke entsprechend weit heraus steht :?:

Gruß, Andreas.
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Torsten Schoening
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Nietimitation / Nietnachbildung / Niete drücken

Beitrag von Torsten Schoening »

Hallo zusammen,
um Niete im Modell nachzubilden gibt es viele Möglichkeiten.

Wer eine kaufen möchte, hier meine Empfehlung:
Ich verwende seit ca. 15 Jahren die Nietenpresse von Wemoba mit dem Matrizensatz 0,8 und bin sehr zufrieden.
Hier kann man Nietköpfe von 0,8 mm nachbilden.

Die Einsätze habe ich damals für unterschiedliche Nietabstände bekommen und ein Anschlag ist auch dran. Gerade Nietreihen sind also kein Problem.

Heute habe ich bei der Firma telefonisch nachgefragt, weil sie nicht im Katalog aufzufinden ist. Sie ist noch lieferbar, derzeit zwei Stück noch am Lager. Im Januar soll das Lager wieder gefüllt werden.
Einfach nach der Nietenpresse fragen, der Preis liegt um die 150 Euro.



Eine Investition die sich nach meiner Meinung mehr als lohnt.

http://www.wemoba.ch/

Gruß
Torsten
Zuletzt geändert von Torsten Schoening am 11. Dez 2007, 12:34, insgesamt 2-mal geändert.
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Alfred Käsemann
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Re: Nietimitation / Nietnachbildung / Niete drücken

Beitrag von Alfred Käsemann »

Hallo Torsten und interessierte,

hierzu gab es mal vor einiger Zeit einen Beitrag im Buntbahn-Forum.

Es gibt auch manchmal bei eBay Pressen, die man sich sehr gut für diese Zwecke umbauen kann. Siehe auch den Bericht im Buntbahn-Forum.

Die Einsätze (Durchmesser) mache ich mir dann selbst für den betreffenden Zweck.

http://www.buntbahn.de/modellbau/viewtopic.php?t=4803

Gruß Alfred
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