Nietimitation / Nietnachbildung / Niete drücken

Materialien, Techniken, Anregungen und Tipps
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Torsten Schoening
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Nietimitation / Nietnachbildung / Niete drücken

Beitrag von Torsten Schoening »

Im Buntbahn-Forum werden Nietenbänder und -winkel vorgestellt. Für Selbstbauer, wie hier die meisten sind, sicher eine interessante Sache.

Gruß
Torsten

http://www.buntbahn.de/phpBB2/viewtopic ... 22545#1387
Zuletzt geändert von Torsten Schoening am 10. Dez 2007, 14:18, insgesamt 2-mal geändert.
Modellbau aus Leidenschaft
Wolfgang R. (abgemeldet)
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Nieten am Modell

Beitrag von Wolfgang R. (abgemeldet) »

Hallo, :D
wer hat eine Idee,wo ich eine Nietendrückvorrichtung kaufen kann, mit der man Nieten in Profile drücken kann? :?: Nietendurchmesser max 0,8mm.
Oder gehts einfacher? :?:
Gruß
Wolfgang
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Dirk Bost (abgemel.)
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Beitrag von Dirk Bost (abgemel.) »

Hallo Wolfgang

Schau unter folgender home-page nach:
www.reppingen.de
unter Zubehör sind Nietenbänder und / oder Profile abgebildet

Gruß Dirk :D
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Helmut Schmidt
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Re: Nieten am Modell

Beitrag von Helmut Schmidt »

Wolfgang hat geschrieben:Hallo, :D
wer hat eine Idee,wo ich eine Nietendrückvorrichtung kaufen kann, mit der man Nieten in Profile drücken kann? :?: Nietendurchmesser max 0,8mm.
Oder gehts einfacher? :?:
Gruß
Wolfgang
Hallo Wolfgang,
ich habe mir so etwas einfach selbst gebaut.
Den Stempel habe ich auf der Drehbank gedreht.
Die Mahdritze genauso und für den gleichmäßigen Abstand einfach ein zweites Loch in der Mahdritze und schon klappt es am laufenden Band.

Das ganze dann z.B. in der Ständerbohrmaschine montiert und auf geht es.
Helmut Schmidt

Modellbau bedeutet für mich Selbstbau in II = 64mm, IIm = 45 mm und IIf = 26,7 mm.
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Holger Steinberg
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Beitrag von Holger Steinberg »

Hallo Wolfgang!

Ich habe bislang noch keine preiswerte Nietvorrichtung gefunden. Der Selbstbau sollte aber für einen Werkzeugprofi dich kein Problem sein und das Gerät wird dir gute Dienste leisten.
Wie so eine Vorrichtung aussehen kann, kann man sich bei fohrmann anschauen.

http://www.fohrmann.com/d/shop/art/2116.htm

Vielleicht kann ja mal jemand eine Bauanleitung fuer seine Nietvorrichtung dokumentieren.

Gutes Drücken wünscht
Holger
Zuletzt geändert von Holger Steinberg am 20. Jun 2007, 15:42, insgesamt 1-mal geändert.
Stephan Weber
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Beitrag von Stephan Weber »

es gab mal eine Nietdrückmaschine bei WEMOBA, mit verschiedenen Einsätzen (um den Abstand der Nieten zu regeln), war aber mehr für HO-O gedacht.

Ansonsten würde ich Dir auch Helmuts Variante empfehlen, wenn du schöne halbrunde Matritzen haben willst, musst Du halt in einen entsprechenden Halbrundfräser investieren.
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Gerhard Schneider
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Nieten

Beitrag von Gerhard Schneider »

Hallo,

und dann gibt es noch die klassische Art, Löcher zu bohren und Nieten einzukleben.

Mehr ist unter
http://www.buntbahn.de/phpBB2/viewtopic.php?t=26
nachzulesen.
Viele Grüße,
fido
Joachim Riethausen

Nietenzange

Beitrag von Joachim Riethausen »

Hallo Zusammen,

kennt jemand einen Werkzeughersteller oder Lieferanten, welcher Nietenzangen für kleinste Nieten anbietet? Dabei schweben mir Größen um die 0,5 bis 1,0mm Nietdurchmesser vor.

Gruß

Joachim
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Holger Steinberg
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Re: Nietenzange

Beitrag von Holger Steinberg »

Hallo Joachim!

Nietzangen um richtige Nietverbindungen zu machen bekommst Du bei AtelierMB http://www.ateliermb.com/shops/gussteil ... ml?lang=de

Die sind für verschiedene Durchmesser ab 0,8 mm erhältlich. Für Nieten ab 0,5 mm wird man wohl keine echte Niete verwenden, sondern auf Nietimitationen zurückgreifen. Dort gibt es verschiedene Techniken, die auch schon im Forum vorgestellt wurden.

Viele Grüsse

Holger
Gast

Re: Nietenzange

Beitrag von Gast »

Hallo Holger,

0,8mm liegt voll im grünen Bereich :o. Primär wollte ich damit an meinen Gw's die Holzleistchen an U-Profile nieten, sowie an meinen Loks die Treib- und Kuppelstangen miteinander verbinden. Bei letzteren habe ich schon versucht 'eigene' Nieten anzuklöpfeln, was aber lediglich verbogene Stangen und restlos deformierte Nieten zur Folge hatte. Zwar bin ich kein großer Pop-Nieten-Freund, aber da kann man bestimmt schon was mit anfangen.

Vielen Dank für Deine Hilfe und viele Grüße,

Joachim
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Marco W. (abgemeldet)
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Re: Nieten am Modell

Beitrag von Marco W. (abgemeldet) »

Hallo

ich hab es jetzt mal mit der Overbeck Feinbohrmaschine brobiert die Nieten zu drücken.
Dazu hab ich zuvor von hinten ein 1mm Blech bis zur Hälfte an den gewünschten Stellen mit dem Zentrierbohrer 1mm angebohrt.(CNC)
Dann wie abgebildet einen Stempel und das passende Geegnstück gedreht und los gings.Es geht einwandfrei.

Anbei mal ein Foto von Wasserkästen der TSSD:

Bild

Beste Grüße,

Marco
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Alfred Käsemann
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Re: Nieten am Modell

Beitrag von Alfred Käsemann »

Hallo Wolfgang,

ich drücke meine Nieten mit einer umgebauten Handhebel-Zahnstangen-Presse, an die ich eine verstellbare Anschlag - Vorrichtung und einen Tiefenanschlag (Schraube mit Kontermutter) gebaut habe.

Diese Pressen bekommt man Preiswert bei eBay.

Damit drücke ich Nieten von 0,3 bis 1,3 mm Durchmesser in Blechstärken von 0.1 bis 1.0 mm in Messingblech und habe auch schon Nieten in verschiedenen Durchmessern für Versuche in Kunststoff gedrückt.

Wenn ich zwei Teile miteinander verniete (z.B. Winkel am Steuerungsträger T3), dann verwende ich zwei Matrizen ( Mutter-Vater ) die ich mir z.B. aus Silber - oder VA - Stahl selbst herstelle und verwende dazu Kupfernieten die ich auf die entsprechende Länge kürze.

Was ich um - oder angebaut habe, ist auf dem Foto ja ersichtlich. Ich habe auch noch die Presse von L. v. Bonin ( Spur 0 ).

Eine Bauanleitung davon war mal in einer alte Spur 0 Zeitung und in der Miba?

Das Wichtigste beim Nieten ist, dass Stempel und Matrize genau fluchten.

Deshalb mache ich, wenn ich neue Werkzeuge einsetze, immer erst Probe-Nieten auf ein Stück Messing gleicher Materialstärke und Qualität wie das zu erstellende Endprodukt. Wenn ich in geätzte Teile Nieten drücke, dann verwende ich ein Stück vom Rand zum Probe-Nieten.

Niete ich in dickeres Material, dann bohre ich es vorher auf der Fräse von der Rückseite an ( bei 1,0 mm ca. 0,5 mm). Keinen Fräser verwenden, sondern einen Bohrer, dann habe ich gleich die Spitze und brauche keinen Anschlag mehr. Den Bohrer für die Fräse mache ich mir selbst.

Bei geätzten Blechen ätze ich das Nietbild gleich von der Rückseite mit an. Dazu muss man aber mit dem Ätzer sprechen, damit er nach ca. max. 0,2 mm anätztiefe die Nietlöcher auf der Rückseite abdeckt, sonst werden sie zu groß (ich weiß, alles eine Kostenfrage).

Wichtig ist der Tiefenanschlag, daher immer vorher probieren. Wenn der Stempel nicht spitz genug ist, ist man sofort durch ( MS58), ist er zu spitz für das zu erstellende Teil, dann auch ( bei gefrästen Profilen > MS58 <). Er darf aber auch nicht zu spitz sein, sonst bildet sich kein scharfer Übergang zum Blech.

Die Nietabstände (11 Nieten reichen bei gleichem Abstand) drucke ich auf ein Stück selbstklebendes Papier und klebe es auf den Alu-Winkel als Abstandsmaß.
Die sechste Niete muss mit der Spitze des Stempels fluchten. Dann einfach darauf achten, dass die nächsten fünf Nieten mit den Nieten auf dem Papierstreifen fluchten. Siehe Wasserkasten.

Ich mache mir für verschiedene Anwendungen auch Form-Stempel, so wie auf dem Bild mit dem Rohrstück oder mit dem Leitungshalter zu sehen ist.

Wenn ich z.B. einen Rauchkammer-Mantel mit Nieten nachbilden will, dann brauche ich den Innen-Umfang und die Niet-Anzahl und schon kommt wieder mein bedrucktes Selbstklebepapier zum Einsatz.
Will ich einen Luftkessel mit genieteten Enddeckeln darstellen (z.B. Länderbahn BR94.5), dann brauche ich den Innen-Umfang des Deckelrandes und den Außen - Umfang des Kessels und die Nietanzahl und selbstklebendes Papier oder alles anreißen. Danach muss man den Deckel nur noch mit den Nieten fluchtend einlöten (Entlüftungsloch nicht vergessen).

Will ich eine Rauchkammer nieten, drehe ich das Rohr innen bis auf eine Wandstärke von 0,5 mm aus. Da der Stempel ja geschwächt ist (siehe Foto), könnte er sich sonst bei 1,0 mm Materialstärke verbiegen.

Die Nieten in den Wasserkasten (BR 94.5) habe ich mit einem Form-Stempel (ähnlich wie auf dem Foto in der Galerie Buntbahnforum unter Benutzer Regelspur) mit einem kleinen Hof oder Absatz gedrückt. Dadurch wird das Material um die Niete schön gerade und es entsteht ein scharfer Übergang zum Blech.

Auch bei der Matrize lässt man einen Absatz stehen, aber nicht größer als der Zwischenraum zur nächsten Niete, da sonst die zuletzt gedrückte Niete beschädigt wird. Der Absatz-Durchmesser sollte gut 1-2/10 kleiner sein als der Abstand zwischen drei Nieten.

Ganz spitze Stempel verwende ich bei kleinen Niet-Durchmessern und von der Rückseite angeätzten oder angebohrten Niet-Löchern. Man bekommt es aber nach ein paar Niet-Versuchen auf einem Musterblech heraus.

Ich hatte ja schon geschrieben, dass ich bei geätzten Teilen den Rand der Platine dazu verwende, da ich in den Rand Musterlöcher anätzen lasse.

Ich habe auch schon eine Nut ins Blech > ab 1,0 mm Materialstärke < (Rahmenseitenwange und Obergurt am Rahmen) gefräst, dann muss man aber die Niet-Punkte anreißen und ich verwende wieder einen Stempel mit Absatz.
Oder wie ich es mache, drucken und aufkleben, entweder auf das Teil oder den Anschlag (Alu-Winkel).

Gruß Alfred

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Zuletzt geändert von Alfred Käsemann am 10. Dez 2006, 14:16, insgesamt 1-mal geändert.
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Marco W. (abgemeldet)
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Re: Nieten am Modell

Beitrag von Marco W. (abgemeldet) »

Hallo Alfred

herrliche Arbeit der Wasserkasten.Richtig toll.
Danke das Du dir auch die Zeit genommen hast über Deine Techniken ausführlich zu schreiben.

Besonders dem Punkt mit dem Tiefenanschlag bei Drücken kann ich nur beipflichten.An der Feinbohrmaschine hab ich auch einen Tiefeenanschlag damit das Werkzeug nicht auf "Block" fährt.

Die Kräfte kann ich an der Maschine nur deshalb aufbringen weil der Vorschub Hydraulisch unterstützt ist.Mit einem Handhebel wird Druck aufgebaut.Je nach Einstellung des Bypassventils wird dann Druck auf die Spindel ausgeübt.

Beste Grüße,

Marco
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Torsten Schoening
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Re: Nieten am Modell

Beitrag von Torsten Schoening »

Hallo Wolfgang,
seit gut 10 Jahren habe ich eine Nietenpresse von Wemoba aus der Schweiz im Einsatz. Je Nietkopfgröße konnte man eine Matritzensatz aus insgesamt 9 verschiedenen Matritzen bekommen. Es ist möglich mit 5 verschienen Nietabständen zu arbeiten, dazu sind die Einsätze unterschiedlich hoch, so dass man auch hohe Z-, U- und L-Profile mit Nietimitationen versehen kann. Die damalige Auswahl der Durchmesser reichte von 0,2, 0,3, 0,4, 0,6 bis 0,8. Ich hatte mich für letzteres entschieden.

... damals kam sie 230,- DM

Gruß
Torsten
Modellbau aus Leidenschaft
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Helmut Schmidt
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Re: Nieten am Modell

Beitrag von Helmut Schmidt »

Hallo Alfred,

vielen Dank für Deinen Beitrag ich denke er zeigt mir das es sich absolut lohnt sich mit dieser Technik auseinander zu setzen.

Ich hatte auch schon Versuche gemacht und festgestellt, dass dieses absolut geht. In der Kombination mit meiner CNC Frästechnik sehe ich da eine gute Möglichkeit.
Helmut Schmidt

Modellbau bedeutet für mich Selbstbau in II = 64mm, IIm = 45 mm und IIf = 26,7 mm.
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