Übergabeschaltung für den Zugbetrieb

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Torsten Schoening
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Übergabeschaltung für den Zugbetrieb

Beitrag von Torsten Schoening »

Hallo zusammen,
Beim Fahrbetrieb in Hersfeld ist uns auch dieses Mal wieder aufgefallen, dass es immer wieder Probleme mit der Übergabe der Züge gibt. Zum einen blockiert man sich die Stecke, wenn der Zug nicht abgenommen werden kann. Auf der anderen Seite besteht meist das Problem, dass wir nicht die richtige Fahrtrichtung "erwischen" - lustigerweise fahren nicht alle Fahrzeuge in die gleiche Richtung bei gleicher Trafostellung.

Diese Schaltung dient zur Übergabe von Zügen von einem Spannungsbereich in einen anderen. Wichtig dabei ist, dass immer ein Teil der Abschnitte stromlos ist. Es ist immer der zweite in Fahrtrichtung des Zuges.

Zum ersten dient er dazu einen Zwangshalt des Zuges durchzuführen - damit er nicht in den anderen Spannungsbereich einfährt.
Zum zweiten dient er bei Übernahme des Zuges auch gleichzeitig dazu, einen Kurzschluss zwischen beiden Spannungsbereichen - durch das Überrollen der Trennstellen durch die Metallachsen des Zuges - zu verhindern.

Die Schaltung ist recht simpel aufgebaut, man benötigt nur einen zweipoligen - zweifachen Umschalter.

Bild

Auch wenn der Schalter einmal nicht die richtige Stellung hat ist Einfahren in den anderen Spannungsbereich nicht möglich, da immer ein Abschnitt stromlos ist.


Für Schenklensfeld wollen wir diese Schaltung 2x vorbereiten, eine dritte wird später noch für den Fahrbetrieb in Hersfeld benötigt. Damit man die Trennstellen der Spannungsbereiche auch aus der Ferne besser lokalisieren kann, werden von dem bereits bekannten "Häuslebauer" aus Bad Hersfeld hierfür drei Bahnwärterhäuser im preußischen Baustil aufgebaut. Sie werden auf einem separatem Kasten, der seitlich mit einer Schraubzwinge an der Anlage befestigt wird, aufgestellt. Wenn wir Glück haben, werden bis Schenklengsfeld auch die Häuser fertig

Eine ähnliche Schaltung haben wir bereits. Wer sich entsinnen kann, es ist die mit den Ampelfarben, die von den Bahnhöfen aus geschalten wird.

Wer nun denkt, ha, alles gut und schön, die Akkufahrer interessiert es nicht, denen kann ich - elektrisch gesehen - nur recht geben. Aaaaaber wir wollen doch besser werden! Und aus diesem Grund ist geplant, dass auf den Modulen je Fahrtrichtung auch eine Trapeztafel auf gestellt wird. D.h., dass hier alle Züge halten und sich die Einfahrtserlaubnis im entsprechen Bahnhof einholen müssen.

Ich hoffe wir halten uns alle dran.

Gruß
Torsten
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Torsten Schoening
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Re: Übergabeschaltung für den Zugbetrieb

Beitrag von Torsten Schoening »

Hallo zusammen,
da mich gestern einige Leute zu diesem Thema anriefen, möchte ich noch eins ergänzen.

Sicherlich werden wir auch bei einem späteren Digital-Betrieb diese Schaltung einsetzen. Beim Digital-Betrieb ist es meiner Meinung nach wie beim Fahren mit Akku, ... es wird sicher teilweise ohne Anmeldung in den nächsten Bahnhof gefahren ... und dies wird erst einmal durch diesen Zwangshalt verhindert.

Gruß
Torsten
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Rolf Brock (A)
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Re: Übergabeschaltung für den Zugbetrieb

Beitrag von Rolf Brock (A) »

Hallo Torsten,

ich finde die Übergabeschaltung grundsätzlich in Ordnung und wohl überlegt.

Es gibt ggf. noch eine Möglichkeit der Erweiterung, wenn das nicht zu aufwendig ist.

Ich würde eine Mittelstellung - u.U. mit verriegelung - vorsehen, damit wenn eine eigene Versorgung eines Bereiches ausfallen sollte, dieser dann z.B. von der Fahrspannung aus dem Bf Mitte versorgt werden kann. Das ist nach dieser Schaltung nicht möglich - oder habe ich das falsch gesehen?

Wie sieht das mit der Schaltung aus wenn z.B. in Norderheide mit eigener Versorgung gefahren wird? Bei der Schaltung in Stellung richtung Norderheide könnte dann doch ein Kurzschluss oder zumindest zwei Spannungen gegeneinander anstehen - oder?

Noch ein hinweis für die Akkufahrer - man Könnte die Schaltung ja mit einer automatischen Gleissperre koppeln - an der Stelle wäre dann aber auch ein Sack für die abgestrützten Loks erforderlich. Für alle die das nicht verstanden haben - das sollte ein Scherz sein.

Viele Grüße Rolf
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Torsten Schoening
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Re: Übergabeschaltung für den Zugbetrieb

Beitrag von Torsten Schoening »

Hallo Rolf,
das "System" hat keine eigene Stromversorgung :!: Es ist die Schnittstelle zwischen zwei Spannungsbereichen oder auch Stromkreisen. Eine Nullstellung ist unnötigt, da immer ein Abschnitt stromlos ist.

Das hier hat nichts mit den Blackboxen zu tun, mit denen wir die Fahrregler der anderen Bahnhöfe totlegen und von einen Bahnhof aus die gesamte Anlage befahren können.

Gruß
Torsten
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Uwe F. (abgemeldet)
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Re: Übergabeschaltung für den Zugbetrieb

Beitrag von Uwe F. (abgemeldet) »

Ich möchte hiermit das Thema Übergabe zwischen Bhf. Mitte und Norderheide nochmals aufgreifen.

Da ich ja auf der diesjährigen JHV in den Genuss kam, Norderheide eine ganze Weile bedienen zu dürfen und das auch gerne 08 machen würde, möchte ich hiermit für die Planung zur JHV 08 einen Verbesserungsvorschlag für den Zugbetrieb machen.

1. fand ich den Abschnitt von Übergabe bis zu Norderheide sehr lang
2. konnte ich kaum durch die Entfernung und fehlende Kommunikationsmöglichkeiten einschätzen wann ich den Zug übernehmen musste. Sodass es manchmal zu komischen Übergaben kam. Zumal wenn die Loks gewechselt wurden und ich nicht wusste wie rum der Fahrregler gedreht werden musste.
3. hatte ich noch den Abzweig zur Feldbahn zu bedienen.
4. hatte ich Loks umzusetzen.

Dies alles hat dazu geführt das es manchmal auf der Anlage etwas gestockt hat.

Da man ja in Mitte weniger Rangieren muss, wäre es nicht möglich den zur Zeit bestehenden Übergabepunkt näher an Mitte zu setzen und einen weiteren kurz vor dem Abzweig zur Feldbahn, also kurz vor Norderheide einzubauen?

So würde man einen Block bekommen und man könnte vor Norderheide einen Zug stehen lassen bis man alle angefallene Rangierarbeiten vollendet hat.
Und noch ein Effekt hat das, man kann dann auch in Mitte mehr Zugbetrieb machen wenn mal ein Zug Richtung Norderheide den Bhf. verlassen hat.

So jetzt sind die Elektroniker unter euch gefragt. Ich bin leider keiner.


Gruß

Uwe
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Torsten Schoening
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Re: Übergabeschaltung für den Zugbetrieb

Beitrag von Torsten Schoening »

Hallo Uwe,
die Übergabestelle ist mobil :!: Wir können sie überall einbauen :!: Sie wird sozusagen zwischen die elektrische Verbindung der Module gesetzt.

Für 2008 werde ich anders einplanen.

Gruß
Torsten
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Rolf Brock (A)
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Re: Übergabeschaltung für den Zugbetrieb

Beitrag von Rolf Brock (A) »

Hallo Torsten,

schreib doch mal eine Empfehlung zur Länge der Gleisabschnitte. Denn die richten sich doch nach der längsten einzusetzenden Lok - oder?

Man könnte die schaltung doch Prinzipiell komplett auf einem Modul von 2m unterbringen, weil nue die beiden mittleren Abschnitte (der Zeichnung von dir) auf dem modul notwendig sind.
viele Grüße rolf
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Uwe F. (abgemeldet)
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Re: Übergabeschaltung für den Zugbetrieb

Beitrag von Uwe F. (abgemeldet) »

Hallo Torsten,

das ist schon mal gut das die eine Übergabestelle mobil ist.

Meines Erachtens benötigen wir aber noch eine (die kurz vor Norderheide)

Gibt es noch eine oder müsste noch eine gebaut werden?


UWE
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Torsten Schoening
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Re: Übergabeschaltung für den Zugbetrieb

Beitrag von Torsten Schoening »

Hallo zusammen,
die Übergabeschaltung kann überall eingebaut werden. Es sind hierfür keine separaten Module erforderlich :!:
Für die Schaltung wird einfach die elektrische Verbindung der Module unterbrochen und die Kabelenden (der Module) mit dem entsprechenden Kabel der Übergabeschaltung verbunden. Wie lang dabei die einzelnen geschalteten Abschnitte sind ist völlig egal :!: Es können hier jeweils ein, zwei oder auch 5 Module sein.
Dieses Jahr hat je ein Modul gereicht ... für die S-Bahn von Herrn Krüger benötigen wir wahrscheinlich je zwei Module, da der Fahrstrom offensichtlich von zwei Wagen abgenommen wird.

Zwischen Bf. Mitte und Norderheide eine weitere Übergabe einzusetzen sehe ich problematisch, da hier dann ein weiterer Stromabschnitt existiert, der personell besetzt werden muss ... es gibt so schon Probleme immer alle Posten zu besetzten wenn wir Fahren wollen. Außerdem wäre es für den Betreffenden sehr langweilig, da er nur die Strecke zu bedienen hat.

Gruß
Torsten
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Rolf Brock (A)
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Re: Übergabeschaltung für den Zugbetrieb

Beitrag von Rolf Brock (A) »

Hallo Torsten,

das war von mir nicht für unseren aufbau in Schenklengsfeld gedacht sondern als Info - wenn jemand sich solch eine Übergabe bauen will - könnte ja möglich sein.

gruß Rolf
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Torsten Schoening
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Re: Übergabeschaltung für den Zugbetrieb

Beitrag von Torsten Schoening »

Hallo Rolf,
ach so war´s gemeint :oops:

Wenn man die Schaltung auf ein Modul bringen will ist man aber ganz schon eingeschränkt was die Länge der Gleise angeht. Man sollte, meiner Meinung nach, auch an den Einsatz in der "Großanlage" denken. Die Gleisstücke sollten wenigsten einen reichlichen Meter sein. Denkt hier mal an Loks mit Schwungmassen und und vielen Achsen.

Für mich wäre diese Lösen sehr unpraktisch und unflexibel. Aber wie gesagt, dass ist meine Meinung.

Gruß
Torsten
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Matthias Lemmer
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Re: Übergabeschaltung für den Zugbetrieb

Beitrag von Matthias Lemmer »

Hallo zusammen,

ich habe mich die Woche mal hingesetzt und Versuche mit einem sogenannten "Trennmodul" durchgeführt, welches von der Industrie zum Verbinden von analogen Anlagenteilen mit digitalen Anlagenteilen angeboten wird.
Mein Exemplar habe ich bei Ebay geschossen, ist von der Firma Arnold und bis zu einer Belastung von 2Amp. angegeben. Ein ähnliches Produkt gibt es von Lenz (und von Roco, ist aber Baugleich mit Lenz, dafür teurer... :wink: ), hier bis zu einer Belastung von bis zu 3,5Amp. angegeben.

Versuchsaufbau (Matthias Lemmer)
Bild

Der Funktionsaufbau ist bei allen Anbietern gleich. Man nehme einen Gleisabschnitt, aufgeteilt in 3 vollisolierte Teile. Der rechte Teil wird von der Digitalzentrale gespeist, der linke Teil von dem analogen Trafo.
Der Mittelteil wird von dem analogen Trafo mitgespeist, jedoch ist hier in der Zuleitung das Trennmodul zwischengeschaltet.
Fährt ein Zug vom digitalen Teil in den Trennabschnitt ein, registriert das Trennmodul den Kurzschluss und schaltet den Trafo von dem Abschnitt weg. sobald der Kurzschluss behoben ist, wird der Trafo wieder zugeschaltet. In die andere Fahrtrichtung soll es ähnlich funktionieren. Soweit die Theorie lt. Bedienungsanleitung...

Als Triebfahrzeug habe ich einen kleinen Tm 2/2 von LGB mit zunächst verschiedenen 2 und 4achsigen Güterwagen mit Metallachsen verwendet.

Fuhr ich von digital nach analog, Zug gezogen, blieb die Lok im getrennten Abschnitt stehen, Trafo kurz auf Null drehen (soweit wie in der Anleitung beschrieben) und dann wieder anfahren (manchmal fuhr er auch gleich weiter, jedoch war die Beleuchtung ausgeschaltet). Kam jedoch der erste Wagen oder das erste Drehgestell an die Trennstelle, schaltete das Trennmodul logischerweise wieder weg...und bei jeder weiteren Metallachse wieder... Also nicht sehr praktikabel. :D
In die Gegenrichtung (Analog -> Digital) gab es verschiedene Reaktionen. Wenn der Traktor die Trennstelle passierte, löste entweder der Kurzschlußschutz der Digitalzentrale aus, oder aber der Traktor schoß erst mal los, weil der Decoder natürlich nicht sofort erkannt hat, das zwar jetzt volle Spannung anliegt aber auch ein Digitalsignal mit dabei ist... :lol: Sind die Güterwagen über die Trennstelle gerollt gab es keine Probleme. Erst mit einem Personenwaggon mit eingebauter Beleuchtung, hat jedesmal der Kurzschluß-Schutz der Zentrale ausgelöst. Dies übrigens auch in die andere Fahrtrichtung. Also für unsere Zwecke/Maßstab nicht wirklich brauchbar... :twisted:

Was heißt das jetzt für uns (die Meterspurer)?
Da wir ja für nächstes Jahr Schenklengsfeld die Vorgabe haben, den Krefelder Kreis zu öffnen und mit Rolands Bahnhof Lummerland einen Fahrbetrieb von A nach B durchzuführen (ich freu mich drauf, viel zum rangieren :D :D ), vielleicht auch noch nach C (wenn noch jemand einen Bahnhof mitbringt? Vielleicht wieder Axel und Jörg? wäre schön) brauchen wir auch mindestens 1-2 Schaltungen der von Torsten vorgestellten Lösung, sei es um Digital/Analog oder Analog/Analog zu trennen. Ich schau mir nächsten Mittwoch die vorhandenen Schaltungen in Hersfeld nochmal an und bastel dann mal was.

Gruß
Matthias

P.S.: Wer weiss denn schon, ob er nächstes Jahr kommt und vielleicht auch (Meterspur-)Module mitbringt :?:
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Matthias Lemmer
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Re: Übergabeschaltung für den Zugbetrieb

Beitrag von Matthias Lemmer »

Hallo,
wie versprochen, hier noch die Bilder der Übergabestelle:

Übergabestelle 1 (Matthias Lemmer)
Bild

Übergabestelle 2 (Matthias Lemmer)
Bild

Schalter Übergabestelle (Matthias Lemmer)
Bild

Deutlich kann man die 4 Kabel mit den Ringösen sehen, welche zwischen die einzelnen Module geschraubt werden.
Den Schalter habe ich auf die Schnelle bei Conrad nicht gefunden. Torsten hast du vielleicht eine Bezugsquelle/genaue Bezeichnung des Schalters?

Hier noch ein bearbeitetes Bild von Andreas Gerlach, auf dem man eine der Übergabestellen in Schenklengsfeld eingebaut sieht:

Übergabestelle (Originalbild von Andreas Gerlach) (Matthias Lemmer)
Bild

Viel Grüße
Matthias
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