Hallo Zusammen,unerwartet schönes Wochenendwetter brachte uns dieses Wochenende öfter
vor die Tür als gedacht. Da bot sich auch ein Besuch im Straßenbahnmuseum
der Bergischen Museumsbahn an, das ja auch bereits einige IG-Mitglieder
besucht haben (siehe: https://spannwerk.spur-ii.de/phpBB2/viewtopic.php?t=402)
Das an der Stadtgrenze Solingen / Wuppertal gelegene Museum kann man von
beiden Seiten gut erreichen. Vom kleinen Parkplatz auf Solinger Seite geht es
an einem kleinen Teich in Richtung des Biker-Treffs "Café Hubraum":
Man glaubt es kaum, wie viele Zwei- und Mehr-Räder sich dort bei gutem
Wetter einfinden, darunter auch jede Menge Kuriositäten:
Dies liegt direkt am Solinger Streckenende der ehemaligen städteverbindenden
Überland-Straßenbahn, die auch mit vierachsigen E-Loks Güterbeförderung
bieten konnte. Seit 1969 liegen hier die Gleise im Dornröschenschlaf und
warten darauf, dass sie wenigstens von den "Prinzen" der BMB wachgeküßt
werden könnten ... doch seht selbst:
Diese Brücke ist im letzten Jahr zum politischen Zankapfel geworden, nachdem
ein ängstlicher Brückenprüfer sie sogar als "akut einsturzgefährdet" eingestuft
hat. Nicht, dass hier nur schwere Kleinbahnfahrzeuge die Wupper querten, nein,
das war die Hauptverkehrsachse des Tales, bevor hier autobahnähnliche Aus-
bauten dem modernen Verkehr andere Wege frei machten.
Seit Jahren wird über die Wiederinbetriebnahme für Linienbusse und die Museums-
bahn gekämpft, der Bus würde pro Fahrt ja nur mehrere Fahrminuten sparen
und den Ortsteil Kohlfurth für zwei Städte besser erschließen ... nebenbei liegt
hier eine Ferngasleitung, die trotz der angeblichen Einsturzgefahr nie
abgeschaltet wurde ... alles sehr suspekt.
Für alles hat man Geld, doch so ein Ensemble denkmalgeschützter Dinge wie die
in der Kohlfurth zu erhalten, ist offensichtlich noch nicht genug Wasser die
Wupper hinunter geflossen, schade.
Auf dem Gelände der Bergischen Museumsbahn, das übrigens ohne Eintritt
besichtigt werden kann, steht der TW105, er scheint mir mit einer neuen
Werbung versehen zu sein. Ich rauche zwar nicht, sieht trotzdem gut aus.
Auf dem Weg zum Naturfreundehaus konnte man sich mit dem gut gepflegten
TW107 machen, der den Anstieg in die Wuppertaler Berge doch sehr erleichtert.
Die Strecke der BMB hat immerhin 50 Promille Steigung !
Auf dem Depot- und Werkstattgelände tut sich wie immer einiges ! Die Aktiven
sind nun endlich in ihrer Werskatt- und Abstellhalle durch moderne Tore vor
der Witterung geschützt, leider dauert es viel zu lange, die Infrastruktur
aufzubauen, bevor man sich dem eigentlichen Ziel der Restaurierung und
Pflege der historischen Dinge, widmen kann.
Als zusätzliche Ausstellungsstücke sollen wohl diese modernen Antriebsblöcke
dienen, die hier vor dem frisch restaurierten, geschlossenen Güterwagen foto-
grafiert werden konnten:
Wer sich hier gerne mal aktiv betätigen möchte, wird dann wohl unter anderem
mit diesem Arbeitszug den Weg zur Baustelle antreten:
Im Werkstattbereich wird gerade ein Beiwagen komplettiert, damit bei dem
oft großem Besucherandrang genügend Sitzplätze zur Verfügung stehen:
Wer glaubt, nur Modul-Analogverdrahtung sei kompliziert, kann hier schnell
eines Besseren belehrt werden. Bis zu einem fertig gestellten Fahrzeug steckt
so viel Zeit und Geld in einer solchen Restaurierung, das man warscheinlich
nicht damit angefangen hätte, wenn es nicht so viel Spaß machen würde !
So, nun kann die Woche gut erholt wieder losgehen!
Thomas
