Drehgestell, Schwanenhals

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Torsten Schoening
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Drehgestell, Schwanenhals

Beitrag von Torsten Schoening »

Hallo liebe Spur II-Liebhaber,
unter etlichen preußischen Schnellzugwagenwagen sind so genannte amerikanische Drehgestelle – auch als Schwanenhals-Drehgestelle bezeichnet verbaut worden. Diese Drehgestelle waren so gut, dass sie bei der Bundesbahn wie auch bei der Reichsbahn (DDR) die Umbauten – 4achs. Umbauwagen - bzw. Rekonstruktionen – 4achs. Rekowagen - der Wagenkästen überstanden haben.
In Spur II sind in einer Gemeinschaftsaktion gut 50 Fahrzeuge der DB-Umbauwagen entstanden. Wann das genau war kann uns sicher Helmut Schmidt sagen. Gelegentlich werden diese Wagen heute bei ebay oder von Großspurhändlern angeboten.

Bei einer Sammlungsauflösung hatte ich das Glück die Bauteile für 4 Drehgestelle zu bekommen. Viele Tage, um nicht Jahre zu sagen, lagen diese in einer Kiste rum und nun endlich habe ich wieder ausgegraben. Ich brauche sie für zwei Rekowagen.
Das Grundkonzept der Spur II-Umbauwagen, eine schwenkbare Pufferbohle und die Drehgestellteile als Attrappe will ich aber nicht übernehmen. Ich weiß aber wohl, dass ich die Pufferbohle anlenken muss um bei mir Entgleisungen zu verhindern.

Hier ein Bild von Helmut Schmidt von dem eben beschrieben Drehgestell der Umbauwagenserie in Spur II.

Schwanenhals-03 (von Helmut Schmidt) (Torsten Schoening)
Bild

Bei den Drehgestellen fehlt die gesamte Brücke mit Drehzapfenaufnahmen und nicht nur die ... Hierfür habe ich eine Konstruktion angefertigt. Als erstes mussten die vorhandenen Bauteile, Seitenteil und Quertraverse, übernommen werden.

Schwanenhals-01 (Torsten Schoening)
Bild

Schwanenhals-02 (Torsten Schoening)
Bild

Die Drehgestelle sollen federnd an Wagenboden befestigt werden, so spare ich mir die Dreipunktlagerung. Der Wagenkasten stützt sich auf dem orangen Bauteil ab. Zwischen dem organgen und hellgrünen Bauteil werden Spiralfedern die Abfederung des Wagenkastens, geführt durch die grünen Bolzen, übernehmen. Das Prinzip ist vom Vorbild übernommen, nur hier sind es Blattfedern, die am Modell nur Attrappe sind. Die Federung der Achsen im Drehgestell erfolgt auch über Spiralfedern, allerdings zwischen Achslager und Schwanenhals

Wer mich kennt weiß, dass ich immer so nahm wie möglich am Vorbild bleibe. Aus diesem Grund werden die Drehgestelle natürlich auch mit einem Lichtgenerator samt dem dazugehörigen Träger, der Riementrommel auf der Achse und der Bremsanlage ausgestattet.

Der momentane Zustand der Drehgestelle sieht so aus:
Schwanenhals-04 (Torsten Schoening)
Bild

Schwanenhals-06 (Torsten Schoening)
Bild

Schwanenhals-05 (Torsten Schoening)
Bild

Soweit für heute.

Übrigens bin ich noch auf der Suche nach Zeichnungen und Bildern vom Lichtgenerator der in der Zeit der Epoche 2 verbaut wurde. Ich würde mich freuen, wenn mir jemand helfen könnte.

Gruß
Torsten
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Wolfgang R. (abgemeldet)
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Re: Drehgestell, Schwanenhals

Beitrag von Wolfgang R. (abgemeldet) »

Hallo Torsten,
die Drehgestelle sehen echt toll aus. Hast du mal überlegt die Spiralfedern auch in "echt" zu machen?
Soweit ich weiss steht ein alter Preuße mit Schwanenhalsdrehgestellen in Bochum Dahlhausen. Da könnte man doch mal drunter schauen ob die LiMa noch am Drehgestell ist. Ich selbst bin erst mitte April wieder im Museum (Dampftage) schaue dann aber gerne nach. Denn Aufbau hab ich schon ausgiebig fotografiert, die Fotos hab ich in Schenklengsfeld dabei.
Gruß und Hp1
Wolfgang
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Torsten Schoening
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Re: Drehgestell, Schwanenhals

Beitrag von Torsten Schoening »

Hallo Wolfgang,
ja, diese Überlegung hatte ich auch und ich weiß, dass Helmut Schmidt dies auch schon so realisiert hat. Die Frage die sich mir hier stellt wie bleibt der Schwanenhals seitlich in seiner Position? Nur durch den Druck der Federn? Hierfür sind mir die Gussteile zu ungenau.

Gruß
Torsten
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Helmut Schmidt
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Re: Drehgestell, Schwanenhals

Beitrag von Helmut Schmidt »

Hallo Torsten,

ja das geht wirklich und ich kannt dir ja anbieten du darfst dir das gern bei mir anschauen.
Ausserdem sind die Wagen so gefedert schon in Bad Hersfeld gelaufen.

Einen vermessenen Dynamoanbau habe ich leider auch nicht.

Ich könnte höchsten mal schauen ob ich Fotos davon habe.

Ansonsten sehr schön deine Wagenkasenfederung nur bei gefederten eigentlich Schwanenhälsen verzichtbar.
Helmut Schmidt

Modellbau bedeutet für mich Selbstbau in II = 64mm, IIm = 45 mm und IIf = 26,7 mm.
Martin Ristau
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Re: Drehgestell, Schwanenhals

Beitrag von Martin Ristau »

Hallo Torsten,

saubere Arbeit, sehr schön an zu sehen!

Gruß

Martin
Gebäude und mehr für die Spuren 0, I und II

www.mw-altenweddingen.de
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Torsten Schoening
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Re: Drehgestell, Schwanenhals

Beitrag von Torsten Schoening »

Hallo Helmut,
Interesse habe ich auf jeden Fall an diesen Bildern.
Die Federung funktioniert sicherlich, keine Frage, nur wie sicher ist der Schwanenhals in seiner Position. Irgendwo habe ich gelesen, dass der selbige beim Original eine Art Fangbügel hat. In den Zeichnungen habe ich nichts entdecken können und auf meinen Bildern aus dem Ausbesserungswerk Delitzsch auch nicht.

Den Wagenkasten will ich in Vierpunkt-Auflage auf die Drehgestelle setzen. Die Beweglichkeit der Drehgestelle erfolgt dann wie beim Vorbild durch die Wiegen. Bei 831 mm LüP wird dies nötig sein.

Gruß
Torsten
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Helmut Schmidt
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Re: Drehgestell, Schwanenhals

Beitrag von Helmut Schmidt »

Hallo Torsten,

erst mal Vorab die Bilder vom Dynamo.

Bild

Bild
Helmut Schmidt

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Torsten Schoening
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Re: Drehgestell, Schwanenhals

Beitrag von Torsten Schoening »

Hallo Helmut,
habe recht herzlichen Dank für die Bilder. Der Generator ist eine Bundesbahnentwicklung und nennt sich "Lichtmaschine für Kleinlichtanlagen"

Inzwischen habe ich herausbekommen wie die Bezeichnung des von mir nachgebildeten Generators ist. Es handelt sich dabei um einen "Dp 1" und wurde schon zu DRG-Zeiten eingesetzt.

Gruß
Torsten
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Helmut Schmidt
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Re: Drehgestell, Schwanenhals

Beitrag von Helmut Schmidt »

Hallo Torsten,

ich habe nun offensichtlich DB Logos in meinen Augen und alles was DRG und DR ist, hat mich noch nicht beschäftigt.

Tut mir leid das ich dir nicht helfen konnte.

Bild

Nur Fangbänder gibt es da nicht nur ein Masseband.
Helmut Schmidt

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Torsten Schoening
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Re: Drehgestell, Schwanenhals

Beitrag von Torsten Schoening »

Hallo Helmut,
trotzdem vielen Dank für deine Hilfe :!:

@alle
Gestern habe ich im Netz noch etwas interessantes gefunden: Generator Dp 1

Die Riemenscheibe werde ich so ändern ....

Hier sind die Urmodelle zu sehen: Generator+Riemenscheibe

Gruß
Torsten
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Torsten Schoening
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Re: Drehgestell, Schwanenhals

Beitrag von Torsten Schoening »

Hallo zusammen,
nachdem ich die Riemenscheibe und den Generator vorgestellt - siehe mein beitrag oben - habe, hier nun das Drehgestell mit diesen Bauteilen. Die Stromabnehmer sind auch schon am imitierten Bremsdreieck dran ...

Schwanenhals-07 (Torsten Schoening)
Bild

Schwanenhals-08 (Torsten Schoening)
Bild

Das Band ist aus einem 0,3 mm Messingstreifen entstanden und ist nirgens festgemacht, sozusagen hält es nur durch die Ränder an den Rollen.

Gruß
Torsten
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Alfred Käsemann
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Re: Drehgestell, Schwanenhals

Beitrag von Alfred Käsemann »

Hallo Torsten,

:) im Original ist das aber ein Lederband. So kann sich die Generatorwelle ja gar nicht drehen und keine Leistung abgeben. :wink: Schade :!:

Ich wollte schon fragen, wieviel Leistung sie abgibt, hat sich somit ja erledigt.

Gruß Alfred
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Helmut Schmidt
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Re: Drehgestell, Schwanenhals

Beitrag von Helmut Schmidt »

Hallo Torsten,

du hast dir ja sehr viel lobenswerte Mühe mit Teilen gegeben die leider niemand am fertigen Modell mehr sieht.

Selbst bei dem von mr eingestellten Aufnahmen vom Original ist davon leider nichts zu sehen.

Nur warum die nicht die Federn wie beim Original verwendest, sondern die Achslager von aussen deutlich sichtbar einzeln verderst, kann ich nicht verstehen.
Helmut Schmidt

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Torsten Schoening
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Re: Drehgestell, Schwanenhals

Beitrag von Torsten Schoening »

Hallo Helmut,
wir hatten uns darüber glaube ich schon mal unterhalten.

Die Gussteile habe ich teilweise in einem "Konvult" - wie man heute so sagt - von Gussteilen mit erworben. Die fehlenden Teile habe ich viel später bekommen.

Die Federlager der Spiralfeder vom Schwanenhals und der vom Drehgesellseitenteil differieren um gut einen Millimeter. Man sieht es kaum, durch spezielles Anpassen und das Verlöten der Bauteile habe ich einiges kaschieren können.

Durch diesen Versatz ist keine 100%ig sauber mechanische Funktion gewährleistet und es bestand immer wieder die Gefahr, dass wenn der Wagen von Gleis genommen wird, also die Federn entlastet werden, die Schwanenhälse sich nach außen drehen und wegkippen. Für mich steh die Funktion der Federung und Optik im Vordergrund. Die kleinen Spiralfedern in den Achslagern sieht man nur beim entlasteten Drehgestell und sind für mich das kleinere Übel, als sich verdrehende Schwanenhälse.

Gruß
Torsten
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